Häufigkeit
von Schnarchen
Schnarchen ist weit verbreitet. Ca. 20 % der
Erwachsenen schnarchen im Schlaf. Mit zunehmendem Alter erhöht
sich die Häufigkeit erheblich. Etwa 60 % der Männer
und 40 % der Frauen über 60 Jahre schnarchen.
Schnarchen, wie laut?
Das Schnarchen kann
eine Lautstärke bis zu 70 Dezibel erreichen. Schnarchen
ist aber mehr als nur eine Lärmbelästigung. Schnarchen
kann auch eine Gefahr für die Gesundheit
darstellen.
Wie entsteht Schnarchen?
Das Geräusch beim Schnarchen entsteht,
wenn der Schlafende durch den geöffneten Mund atmet und
die Luft dabei ins Schwingen kommt.
Gründe für die Atmung durch
den Mund:
- Die Nasenatmung ist zum Beispiel durch
Schnupfen, vergrößerte Mandeln oder durch eine
Nasenscheidewand-Verkrümmung behindert.
- Beim Schlaf erschlaffen die Backenmuskeln
und lassen so den Unterkiefer herabsinken.
- Während wir schlafen erschlafft die
gesamte Muskulatur. Auch die Muskulatur im Rachen und Schlund
ist davon betroffen. Die Zunge oder das Gaumensegel können
dadurch die Atemwege versperren. Der Schläfer atmet
durch den Mund ein, um besser Luft zu bekommen.
Einatmen durch den Mund führt
zum Schnarchen
Durch die Verengung oder den Verschluss der
Atemwege beginnt das Gaumensegel, das Zäpfchen, die Rachenwand
oder der Kehlkopfdeckel im Luftstrom des Einatmens zu schwingen.
Aus diesem Grund kommt es zu den typischen Schnarch-Geräuschen.
Gefahren durch Schnarchen
Meistens ist Schnarchen harmlos und nur für
die Umgebung störend. Bei manchen Menschen wird aber
die Luftröhre komplett blockiert, so dass es zu Atemaussetzern
kommt. Der Schlafende erhält dann zeitweise keine Luft
mehr. Dadurch erwacht er und wird erheblich in seinem Schlaf
gestört. Extrem lautes und unregelmäßiges
Schnarchen kann ein Hinweis auf diese Atempausen während
des Schlafs (obstruktive Schlafapnoe) sein. Schlafapnoe ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung,
die bei 5 % der Bevölkerung auftritt und vorwiegend übergewichtige
Männer im mittleren Lebensalter betrifft. Da bei Schlafapnoe
die Atmung im Schlaf gestört ist, erhalten die Patienten
nicht genug Sauerstoff und schlafen sehr schlecht. Dies führt
zu Tagesschläfrigkeit, Konzentrationsstörungen und
stellt eine erhebliche Belastung für das Herz-Kreislaufsystem
dar.
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Behandlung
von Schnarchen
- Veränderung der Schlafposition: Keine
Rückenlage! Kopf hoch lagern oder in der Seitenlage schlafen!
- Bei einer erschlafften Backenmuskulatur:
Eine sogenannte Schnarchbinde, die um Kinn und Scheitel
gebunden wird verhindert das Absinken des Unterkiefers.
- Bei einer behinderten Nasenatmung:
Durch Medikamente oder Operationen (Mandel-, Polypenentfernung)
kann die Atmung durch die Nase verbessert werden.
- Muskelstimulation: Hier werden die am Schnarchen
beteiligten Muskelgruppen trainiert, um so ein Erschlaffen
zu verhindern.
- Aufbissschiene für Ober- und Unterkiefer.
Die Aufbissschiene zieht den Unterkiefer etwas nach vorne
und erweitert dadurch den Rachenraum.
- Gebissähnliche Prothesen: Diese drücken
mit einem Stab die Zunge nach unten und versuchen so ein
Zurückfallen der Zunge während des Schlafens zu
verhindern.
- Eine Gewichtsreduktion ist sehr effektiv
gegen Schnarchen.
- Alkoholverzicht mindestens 2 Stunden vor
dem Schlafengehen:
Alkohol führt im Schlaf zu einer vermehrten Erschlaffung
der Muskeln. Davon sind auch die Rachen- und Schlundmuskeln
betroffen. Aus diesem Grund führt Alkoholkonsum zum
Teil auch bei Nicht-Schnarchern zu einer Verengung der Luftwege
und dadurch zum Schnarchen. Bei Menschen, die schnarchen,
werden die Symptome verstärkt und normales Schnarchen
kann sich zu Schnarchen mit Atemaussetzern (Schlafapnoe)
entwickeln.
- Beruhigungsmittel oder Schlafmittel können
ebenso Schnarchen auslösen.
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Schlafapnoe-Syndrom und Schnarchen
von Peter Hannemann
Schnarchen oder das Konzert der geschluckten Kröten und wie man sie zum Schweigen bringt: Die Anti-Schnarch-Therapie für Männer, Frauen, Kinder von Sabine Krüger
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