Eiweiß:
Kurz & bündig
Eiweiß ist ein Nährstoff. Eiweiß
bestehen aus sehr großen Molekülen, die ihrerseits
aus Aminosäuren zusammengesetzt sind. Sie sind die Grundbausteine
allen Lebens. Eiweiße erfüllen in allen Bereichen
des Körpers wichtige Aufgaben verschiedenster Art.
Eiweiß: Detailliert
Die Eiweißstoffe (Proteine) bilden neben
den Kohlenhydraten und den Fetten den Hauptbestandteil der
menschlichen Nahrung. Während die Fette in der Kost zeitweilig
fehlen können, benötigt der Körper eine ständige
Zufuhr von Eiweiß. Der menschliche Körper besteht zu 15 bis 20 % aus
Eiweiß, das einem ständigen Auf- und Abbau unterliegt.
Eiweiß enthält im Gegensatz zu Fetten und Kohlenhydraten
Stickstoff und Schwefel, die für den Körper Essenzielle
Elemente darstellen.
Da die mit der Nahrung aufgenommenen Eiweiße
eine andere Aminosäurenkombination haben, als die Eiweiße
im menschlichen Körper, werden die Eiweiße im Darm durch
Enzyme in ihre Bestandteile (Aminosäuren) zerlegt. Nach
Passieren der Darmwand werden sie im Körper wieder entsprechend der Anforderung
des Körpers neu zusammengesetzt.
Eiweiße (Proteine) setzen sich sehr verschiedenartig
aus mehr als 100 Aminosäuren zusammen. Jedes Eiweiß ist
ganz individuell aufgebaut, d.h. die Aminosäuren stehen in
einer bestimmten Reihenfolge. Diese Anordnung wird als Sequenz bezeichnet.
Jede Eiweißart besitzt dadurch ganz spezifische
Eigenschaften. Nach grober Schätzung soll unser Körper
über 50.000 verschiedene Proteine enthalten, die verschiedene
Aufgaben erfüllen. Die körpereigenen Eiweiße werden
aus ca. 20 verschiedenen Aminosäuren aufgebaut. Man unterscheidet
zwischen nicht essenziellen Aminosäuren, die im Körper
synthetisiert werden und den 10 Essenziellen Aminosäuren, die
nicht vom Körper aufgebaut werden können und mit der Nahrung
zugeführt werden müssen.
Einteilung der Aminosäuren
- Essenzielle Aminosäuren:
Leuzin, Isoleuzin, Lysin, Methionin, Valin, Phenylalanin, Threonin,
Thryptophan, Arginin, Histidin.
- nicht-Essenzielle Aminosäuren:
Alanin, Asparaginsäure, Zystein, Glutaminsäure, Prolin,
Hydroxyprolin, (Glycin), Serin, Tyrosin.
Aufgaben von Eiweiß im Körper:
- Transportproteine, z. B. Hämoglobin transportiert
Sauerstoff.
- Speicherproteine, z. B. Ferritin speichert Eisen.
- Bewegungsproteine, z. B. Myosine in den Skelettmuskeln
sorgen für das Zusammenziehen der Muskeln.
- Strukturproteine, z. B. Kollagen in Sehnen und
Muskeln gibt dem Körper Festigkeit und Formbeständigkeit.
- Enzyme und Hormone bewirken und steuern vielfältige
Prozesse.
- Antikörper in der Immunabwehr
- Übertragung von Nervenimpulsen
Bei Eiweißüberschuss in der Nahrung wird
das Zuviel an Eiweiß verbrannt. Der Energiegehalt von Eiweiß
entspricht in etwa 4,2 kcal pro Gramm. Körper-Eiweiß
speichert wie Körper-Fett Energie. Es wird aber nur im Notfall,
d.h. bei Mangel an Kohlenhydraten und Fetten (z. B. bei einer Reduktionsdiät),
zur Energiegewinnung herangezogen. In diesen Fällen werden
die Muskeleiweißstoffe abgebaut. Daraus resultiert ein hoher
Gewichts- und Muskulaturverlust, da Muskelmasse nur zu 20 % aus Eiweiß
besteht.
Bedarf,
Mangel, Überversorgung:
Zufuhrempfehlung
der DGE |
Alter |
Männer |
Frauen |
19 - 25 |
59 g |
48 g |
25 - 51 |
59 g |
47 g |
51 - 65 |
58 g |
46 g |
über 65 |
54 g |
44 g |
Eiweißmangel führt, besonders im Wachstumsalter,
zu körperlicher und auch zu geistiger Unterentwicklung. Die
Leistungsfähigkeit und die Widerstandsfähigkeit gegenüber
Infektionen sinken bei ungenügender Eiweißzufuhr. In westlichen
Industrieländern tritt dieses Problem sehr selten auf, da im
Durchschnitt doppelt so viel Eiweiß am Tag aufgenommen wird,
wie eigentlich nötig ist.
Eine ständig überhöhte Eiweißzufuhr
kann den Stoffwechsel und die Niere über die Maßen
belasten und langfristig zu Erkrankungen führen. Eine
stark erhöhte Eiweißzufuhr sollte mit einer gesteigerten
Flüssigkeitsaufnahme einhergehen, da bei der energetischen
Verwertung von überschüssigem Eiweiß Harnsäure
entsteht.
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Eiweiß in Lebensmitteln:
Lebenswichtig ist nicht das Eiweiß selbst,
sondern seine Bausteine, die Aminosäuren. Bei der Eiweiß-Aufnahme
kommt es daher nicht nur auf die Menge, sondern auch auf die
Art bzw. Zusammensetzung (biologische Wertigkeit) der Eiweiße
an. Jedes Nahrungseiweiß ist aus verschiedenen Bausteinen,
den Aminosäuren, zusammengesetzt. Auch die Menge der
einzelnen Proteine variiert. Je näher das Aminosäuren-Muster
des Nahrungsproteins dem des Körpers kommt, desto weniger
muss davon verzehrt werden und umso höher ist seine
biologische Wertigkeit. Volleiprotein entspricht laut Definition
einer biologischen Wertigkeit (BW) von 100.
Aus den aufgenommenen Eiweißen baut der Körper
unterschiedlich viel Eiweiß auf. Die Produktionsmenge ist
abhängig von:
- der biologische Wertigkeit des Eiweißes:
Generell ist tierisches Eiweiß wertvoller als pflanzliches
Eiweiß, da das Eiweiß aus tierischen Quellen dem körpereigenen
Eiweiß von seiner Aminosäuren-Zusammensetzung her ähnlicher
ist.
- dem Gehalt an Essenziellen Aminosäuren
- deren Verwertbarkeit im Organismus
Wie bereits erwähnt, zerlegt der Organismus
die Eiweiße in ihre Bestandteile, um später aus
diesen verschiedenen Teilen die benötigten Eiweiße
zu bauen. Wie bei einem Bausatz können die einzelnen
Eiweiße nur produziert werden, wenn alle Teile
in den benötigten Mengen vorhanden sind. Aus diesem Grund
müssen die Aminosäuren, die der Körper nicht
selbst herstellen kann, in bedarfsdeckenden Mengen zugeführt
werden. Eine oder mehrere knappe Aminosäuren begrenzen
die Verwendung der übrigen Aminosäuren zur Synthese
von Proteinen, welche die limitierenden Aminosäuren benötigen.
Biologische Wertigkeit von Eiweiß
- Hühner-Vollei: 100
- Schweinefleisch: 85
- Magerquark: 81
- Vollmilch: 81
- Rinderfilet: 79
- Kartoffeln: 76
- Bohnen: 72
- Thunfisch: 72
- Putenbrust: 70
- Vollkornbrot: 69
Die biologische Wertigkeit von Eiweiß aus
der Nahrung lässt sich durch Kombination von Lebensmitteln
erhöhen, deren Eiweiße sich gut ergänzen. Die biologische
Wertigkeit der Kombination ist zum Teil wesentlich besser als die
ihrer Einzelkomponenten, z. B.
Kartoffeln + Eier = BW 136
Weizen + Vollei = BW 118
Mais + Vollei = BW 114
Bohnen + Vollei = BW 108
Roggen + Milch = BW 100
Hirse + Soja = BW 100
Obwohl speziell Fleisch, Fleischwaren und Eier Eiweiß
von hoher biologischer Wertigkeit enthalten, sollte der Eiweißbedarf
nicht überwiegend mit diesen Lebensmitteln gedeckt werden,
weil sie gleichzeitig Fett und Cholesterin enthalten. Gute Eiweißlieferanten
sind auch Milch und Milchprodukte, Fisch, Brot, Sojabohnen, Getreideflocken,
Hülsenfrüchte und Kartoffeln.
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