Was
ist Multiple Sklerose?
Multiple Sklerose ist eine chronische, schubweise
verlaufende Erkrankung des zentralen Nervensystems. Bei der
Multiplen Sklerose entstehen kleine entzündliche Veränderungen
vor allem im Gehirn, dem Rückenmark und den Sehnerven.
Durch diese Entzündungsherde und die nach der Entzündung
zurückbleibenden Narben kommt es zu Funktionsstörungen
bei der Weiterleitung und Verarbeitung von Nervenimpulsen.
Häufigkeit von Multiple Sklerose
Multiple Sklerose gehört zu den häufigsten
neurologischen Erkrankungen. In Deutschland sind ca. 120.000
Personen erkrankt. Multiple Sklerose tritt vorwiegend zwischen dem 20.
bis 50. Lebensjahr auf.
Symptome von Multiple Sklerose
Die Symptome von Multiple Sklerose werden
ausschließlich durch Störungen im Bereich des Nervensystems
verursacht. Sie können einzeln und in Kombination auftreten
und sich vollständig oder teilweise wieder zurückbilden.
Multiple Sklerose Symptome:
- Gefühlsstörungen
- Schwäche, Steifigkeit und Taubheitsgefühl
in Armen und Beinen
- Lähmungserscheinungen
- Koordinationsstörungen, Zittern
- Sprechstörungen
- Sehstörungen (Nebel- und Schleiersehen,
vorübergehende Erblindungen)
- MS-Fatigue: Bei bis zu 70 % der Multiple
Sklerose Erkrankten auftretende inadäquate, vorzeitige
körperliche, geistige und seelische Erschöpfung
nach selbst geringfügigen Anstrengungen.
Verlauf von Multiple Sklerose
Multiple Sklerose ist sowohl bei den auftretenden
Symptomen als auch beim zeitlichen Verlauf sehr variabel.
Der Krankheitsverlauf von Multiple Sklerose kann durch schubförmige
akute Verschlechterungen oder durch langsames Fortschreiten
gekennzeichnet sein.
Etwa 30 bis 50 % der ursprünglich schubförmig
verlaufenden Erkrankungen entwickeln sich zu einem langsam
fortschreitenden Verlauf mit einer kontinuierlichen Verschlechterung
der Symptome.
Am Anfang sind die Beschwerden meist nur von
kurzer Dauer. Nach einer Pause von Monaten oder Jahren kommt
es dann zum nächsten Krankheitsschub. Mit zunehmender
Erkrankungsdauer bilden sich die Beschwerden oft nicht mehr
vollständig zurück und es treten vermehrt Behinderungen
auf.
Eine verlässliche Prognose über
den Verlauf von Multiple Sklerose im Einzellfall ist nicht
möglich. Statistisch ergibt sich folgendes Bild:
- Ca. 80 % der Erkrankten können nach
10 Jahren noch laufen
- Ca. 50 % der an Multiple Sklerose Erkrankten
sind nach 15jähriger Krankheitsdauer noch weitgehend
unbeeinträchtigt in ihren Bewegungen.
- Ca. 30 % sind nach 20jähriger Krankheitsdauer
voll oder mehr als 2/3 teilweise arbeitsfähig.
- Ca. 20 % der Multiple Sklerose Krankheitsverläufen
entwickeln kaum Behinderungen bei lang anhaltenden Krankheitsstillständen.
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Multiple Sklerose von Wolfgang Weihe

Warum die Multiple Sklerose besser ist als ihr Ruf: Ein Wegweiser für Neubetroffene von Wolfgang Weihe
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Ursache
von Multiple Sklerose
Die Ursache für Multiple Sklerose ist
eine zunehmende Zerstörung der Markscheiden von Nervenfasern
im Gehirn und Rückenmark.
Möglicherweise ist ein Fehler im Immunsystem
verantwortlich, der durch eine frühere Virusinfektion
ausgelöst wurde. Angenommen wird u.a. eine wahrscheinlich
im Kindesalter eingetretene latente sog. Slow-Virus-Infektion,
die erst nach Jahren eine Fehlreaktion des körpereigenen
Abwehrsystems (Autoimmunerkrankung) auslöst und zur allmählichen
Zerstörung der Nervenhüllen (Myelinscheiden) führt.
Behandlung von Multiple Sklerose
Multiple Sklerose ist nicht heilbar. Die Beschwerden
können durch verschiedene Medikamente und Bewegungstherapie
gelindert werden.
- Medikamentöse Therapie
Ansatz 1: Immunsuppression (Unterdrückung
der Immunreaktion)
Da bei Multiple Sklerose anscheinend eine zu starke Immunreaktion
eine entscheidende Rolle spielt wird versucht durch Medikamente
die Immunreaktion zu bremsen.
Ansatz 2: Immunmodulation (Veränderung
der Immunreaktion)
Ziel ist es mittels Medikamenten das Immunsystem so zu beeinflussen,
dass es nicht mehr gegen den eigenen Organismus aktiv wird.
Pulstherapie
Ein Multiple-Sklerose-Schub wird mit stark entzündungshemmenden
Arzneimitteln behandelt.
- Symptomatische Therapie
Bei der symptomatischen Therapie wird nicht die Multiple
Sklerose selbst behandelt. Behandelt werden die typischen
Multiple-Sklerose-Symptome wie z. B. die Spastik (erhöhte
Muskelspannung), Muskelschmerzen usw.
- Krankengymnastische Behandlung:
Eine Beseitigung der neurologischen Symptome von Multipler
Sklerose ist nicht möglich. Möglich ist aber die
spastische Versteifung der Extremitäten, Gleichgewichtsstörungen
beim Gehen und Stehen, Gelenkversteifungen und die Muskelschwäche
erheblich abzumildern.
- Ergänzende Behandlungen:
Bewährt hat sich auch die Behandlung auf den Pferd
(Hippo-Therapie), Bewegungs- und Entspannungstechniken wie
autogenes Training, Eutonie, Yoga, Feldenkrais. Ergotherapie
ist notwendig, wenn nach einem Multiple Sklerose Schub der
Patient bei Tätigkeiten des täglichen Lebens eingeschränkt
ist.
Multipel Sklerose und Ernährung
Besondere Ernährungsformen können
Multiple Sklerose zwar nicht heilen aber den Allgemeinzustand
verbessern. Für Multiple-Sklerose-Patienten sind anscheinend
mehrfach ungesättigte Fettsäuren von Bedeutung.
Aus diesem Grund sollte die Fettaufnahme bei einer Multiple-Sklerose-Erkrankung zu einem großen Teil aus mehrfach
ungesättigten Fettsäuren bestehen. Viele mehrfach
ungesättigte Fettsäuren sind in Nüssen, Pflanzenölen
wie Maiskeimöl, Sonnenblumenöl, Distelöl, Weizenkeimöl
und in fettreichen Fischarten enthalten. Nikotin und Alkohol
haben keinen negativen Einfluss auf Multiple Sklerose.
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