Biogene Inhaltsstoffe
Biogene Stoffe sind Stoffe, die durch die Lebewesen (Pflanzen, Tiere) selber gebildet wurden. Eine Reihe dieser Stoffe sind Schadstoffe.
Die häufige Annahme: Natürlich = gesund ist zu allgemein. In der Natur gibt es eine Vielzahl an natürlichen Stoffen, die für die Menschen ab einer gewissen Konzentration ungesund sind.
Einige dieser Stoffe finden sich auch in unseren Lebensmitteln.
Bekannte Beispiele für biogene Inhaltsstoffe mit potenziell toxischen Eigenschaften sind Solanin und blausäurehaltige Glykoside.
Blausäurehaltige Glykoside
Einige pflanzliche Lebensmittel enthalten blausäurehaltige Glykoside, die bei der Verdauung Blausäure freisetzen. Blausäure kann bereits in geringer Konzentration Vergiftungserscheinungen auslösen.
Zu diesen Pflanzen gehören zum Beispiel:
- Bittere Mandeln
- Leinsamen
- Kerne von Steinobst
- Süßkartoffeln
- Yamswurzeln
- Bambus
Im täglichen Leben ist es wichtig zu wissen, dass bereits 60 bittere Mandeln oder wenige Tropfen Bittermandelöl bei Erwachsenen tödliche Vergiftungen verursachen können. Kinder sind sogar noch früher gefährdet.
Hämaglutine
Hämaglutune sind Eiweißstoffe, die eine Zusammenballung von Roten Blutkörperchen verursachen können. Darmentzündungen und –blutungen sind die Folge.
Hämaglutine kommen in Hülsenfrüchte (Erbsen, Bahnen, Linsen, Soja) vor.
Da Hänaglutine hitzeempfindlich sind, werden die Stoffe durch Kochen abgebaut. Hülsenfrüchte sollten nie roh verzehrt werden, dies gilt besonders für Bohnen, wo bereits eine geringe Anzahl zu Vergiftungserscheinungen führen kann.
Weitere schädliche biogene Inhaltsstoffe
Cumarin im Waldmeister
Cumarin verursacht in hohen Dosen Kopfschmerzen und Schwindel. Die Blutgerinnung wird reduziert und in sehr hohen Dosen kann es zu Leberschäden führen.
Bei der Maibowle nicht zu viel Waldmeister verwenden!
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Solanin
Solanin ist ein natürliches Gift, das in vielen Nachtschattengewächsen, wie z. B. Kartoffeln und Tomaten, vorkommt. Solanin ist ein Alkaloid, das in hohen Konzentrationen in grünen Tomaten und in durch Lichteinwirkung grün gewordenen Kartoffeln enthalten ist. Reife Tomaten und korrekt gelagerte Kartoffeln enthalten nur geringe Mengen an Solanin und sind für den Menschen völlig unschädlich.
Solanin ist hitzestabil und wird daher durch Kochen nicht zerstört.
Eine Solanin-Vergiftung ist besonders für Kinder gefährlich. Bei Erwachsenen sind schwerwiegende Vergiftungen selten.
Symptome einer Solanin-Vergiftung:
- Brennen und Kratzen im Hals
- Durchfall
- Übelkeit
- Erbrechen
- Bauchkrämpfe
- Kopfschmerz
Bei hohen Konzentrationen von Solanin kommt es auch zu
Benommenheit, Angstzuständen, Schweißausbrüchen, Atemnot, Bewusstlosigkeit und Krämpfe. In größeren Mengen kann eine Vergiftung mit Solanin zum Tod führen.
Tipps für Kartoffeln:
- Kartoffeln kühl und dunkel lagern.
- Grüne Stellen und Keimanlagen. gründlich wegschneiden
- Solanin geht in das Kochwasser über, daher das Kochwasser wegschütten.
- Solanin findet sich in erhöhter Konzentration direkt unter der Schale. Großzügiges Schälen senkt die Solaninkonzentration.
Tipps für Tomaten:
- Grüne Tomaten nicht verzehren. Warten Sie einige Tage, bis die Tomaten nachgereift sind. (Sonnenlicht)
- Grüne Tomaten (eingelegt oder als Konfitüre) sollten Sie meiden oder nur in geringen Mengen essen.
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Biogene Nahrungsergänzungsmittel: Mit Nutzen/Risiko Bewertung von Hans-Peter Hanssen, Angelika Koch, Rita Richter

Kursbuch gesunde Ernährung
von Ingeborg Münzing-Ruef, ...
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